1. Düsseldorf

Hund Anton hat Prüfung bestanden

Hund Anton hat Prüfung bestanden

Aus dem Azubi ist ein Profi geworden: Anton — der ehemalige "Diabetikerwarnhund in Ausbildung" — hat jetzt seine Abschlussprüfung erfolgreich bestanden und deshalb eine neue Kenndecke samt Zeugnis erhalten, die ihn offiziell als "Diabetikerwarnhund" ausweisen.

Der knapp zwei Jahre alte Retriever ist auch am Arbeitsplatz ständiger Begleiter der Gewerbesteuer-Sachbearbeiterin Carolin Schwarz, die an Diabetes-Typ I erkrankt ist. Oberbürgermeister Thomas Geisel gratulierte Anton zur bestandenen Prüfung und stellte gemeinsam mit "Frauchen" Carolin Schwarz im Steueramt der Stadt Antons Aufgabengebiete als "Begleithund" und "sein" Dienstzimmer vor.

Thomas Geisel: "Ich freue mich sehr, dass unsere Kollegin dank des ausgebildeten Diabetikerwarnhundes ganz normal ihrer Arbeit nachgehen kann. Anton kann im Notfall Lebensretter sein — und ist damit ein ganz wichtiger 'Mitarbeiter' in der Stadtverwaltung."

Normalerweise sind Hunde am Arbeitsplatz bei der Stadtverwaltung nicht erlaubt. Doch der Einsatz von Anton wurde von der Kämmerin Dorothée Schneider, dem Amtsleiter Frank Scholz sowie der Personalverwaltung und dem Personalrat sofort genehmigt. Seit dem 1. März 2016 ist der Flat Coated Retriever im Steueramt aktiv.

Kämmerin Dorothée Schneider: "Der Einsatz von Anton stand niemals in Frage. Schließlich trägt er dazu bei, dass unsere Kollegin sicher und problemlos den Arbeitsalltag absolvieren kann."

Mit Anton ist Carolin Schwarz überglücklich, denn er kann versteckte Unterzuckerungsproben problemlos erschnüffeln und den Geruch (der Unterzuckerung) durch "Kratzen" an Carolin Schwarz anzeigen. Weiterhin bedient Anton den Notfallknopf problemlos. Carolin Schwarz: "Anton erleichtert mir das Leben und Arbeiten sehr. Mit ihm fühle ich mich sehr viel sicherer." Carolin Schwarz ist seit zehn Jahren an Diabetes-Typ I erkrankt. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produziert, so dass sie dieses durch mehrfache Insulininjektionen am Tag in das Unterhautfettgewebe spritzen muss. Durch Veränderungen des Blutzuckerspiegels entstehen Unterzuckerungen bzw. Überzuckerungen, die lebensbedrohlich sind.

Diabetikerwarnhunde können eine sich anbahnende Unter- und Überzuckerungen sekundenschnell wittern, so dass Betroffene frühzeitig handeln können.

Sollte es dem Diabetiker nicht mehr möglich sein, sein Blutzuckermessgerät und Glukose zu holen, so wird der Hund dieses in einem Notfallbeutel zu seinem Hundeführer apportieren.

Sollte der Patient bereits bewusstlos am Boden liegen, wird der Hund den Notfallknopf drücken oder die Tür öffnen und Kollegen auf den bewusstlosen Diabetiker aufmerksam macht.

Die Prüfung zum Diabetikerwarnhund bestand Anton Ende November.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)