Es wird heiß! Stadt bereitet sich auf Hitzewelle vor

Die Stadt bereitet sich auf die bevorstehende Hitzewelle vor. Im Blickpunkt stehen dabei die Bewässerung von Bäumen, die Brandgefahr in Wäldern, aber auch auf den weiteren öffentlichen Flächen wie Deichen und Feldern sowie eine Bestandsaufnahme hinsichtlich der Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung sowie der Situation der Straßen und Schienenwege im Stadtgebiet.

 Die Feuerwehrmänner Manfred Apel und Ben Schwarz versorgen die Platanen auf dem Mittelstreifen der Heinrich-Heine-Allee mit Wasser.

Die Feuerwehrmänner Manfred Apel und Ben Schwarz versorgen die Platanen auf dem Mittelstreifen der Heinrich-Heine-Allee mit Wasser.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

Derzeit unproblematisch ist die Situation hinsichtlich der Fahrbahnen und Schienen. So sind noch keine temperaturbedingten Schäden gemeldet worden. Auch die Trinkwassersituation ist nach Auskunft der Stadtwerke unproblematisch. Der Rhein führt genügend Wasser, um seinen Beitrag zur Trinkwasserversorgung über das Rheinuferfiltrat leisten zu können.

Mit zunehmenden Sommertemperaturen und längeren Trockenphasen herrscht in Düsseldorf wieder erhöhte Brandgefahr für Grünanlagen, Felder und Wälder. Darauf weisen die städtische Forstabteilung sowie die Feuerwehr Düsseldorf hin. Es reicht bereits ein kleiner Funke aus, um trockenes Laub oder Gras zu entzünden. Achtlos weggeworfene Zigarettenasche oder Funkenflug beim Grillen können bei der derzeitigen Witterung verheerende Folgen haben, wenn sich daraus ein unkontrolliertes Feuer entwickelt, warnt Feuerwehr und Forstabteilung. Auch das unachtsame Verhalten einiger Autofahrer, die ihre Zigaretten hinaus in die trockene Natur schnippen, kann schnell gefährlich werden.

Laut Landesforstgesetz ist im Wald und auf Grunflächen - also auch auf Waldspielplätzen und Liegewiesen sowie Parkanlagen - grundsätzlich jedes Anzünden und Unterhalten von Feuer strengstens verboten. Dies gilt auch für das Grillen. Außerdem ist Rauchen in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober absolut verboten. Bei Verstößen drohen erhebliche Bußgelder durch die Forstbehörde, im Schadensfall auch Regressansprüche.

Zum Schutz der Gras- und Parkanlagen sowie der Wälder, wie des teilweise über 200 Jahre alten Stadtwaldes, bittet die Forstverwaltung auf diesen Flächen:

  1. kein Feuer zu entzünden
  2. nicht zu grillen
  3. nicht zu rauche
  4. Kinder über die dortigen Brandgefahren zu informieren
  5. im Falle eines Brandes sofort unter der Telefonnummer 112 die Feuerwehr zu rufen

In den letzten Wochen musste die Feuerwehr immer wieder zu Bränden in Grün- und Waldflächen ausrücken, in diesem Jahr gab es bereits Einsätze wegen 80 Bodenfeuern, allein im Juli wurde die Feuerwehr täglich zwei bis fünf Mal alarmiert.

Das Ordnungsamt und das Amt für Verbraucherschutz weisen darauf hin, dass Eltern ihre Kinder sowie Tierhalter ihre Haustiere keinesfalls bei großer Hitze allein im Auto zurücklassen sollten - auch wenn dies nur für kurze Zeit ist. Im Sommer können in einem Fahrzeug schnell Temperaturen von 60 Grad Celsius und mehr erreicht werden. Die Oberflächen von Armaturenbrett und Lenkrad erhitzen sich sogar bis auf fast 100 Grad Celsius - in einem derart überhitzten Auto kann es für Kinder und Tiere schnell lebensgefährlich werden. Bereits nach wenigen Minuten kann ein Hitzestau im Fahrzeug zu Ohnmacht und Kreislaufversagen führen. Auch einen Spalt breit geöffnete Seitenfenster sorgen nicht für ausreichende Luftzirkulation und Abkühlung im Fahrzeug.

Ein Tipp des Umweltamtes: Die aus Großbritannien stammende Initiative "Refill" hilft Plastikmüll zu vermeiden, der durch Einweg-Getränkeverpackungen entsteht - und bietet derzeit auch eine besonders willkommene Möglichkeit, um sich mit Trinkwasser zu versorgen. In Geschäften und Restaurants, die sich mit dem Refill-Aufkleber zu erkennen geben, lässt sich kostenlos Trinkwasser aus der Leitung in mitgebrachte Behälter abfüllen. Wo teilnehmende Geschäfte in Düsseldorf zu finden sind, verrät die Stadtkarte auf www.refill-deutschland.de/duesseldorf

Für viele Straßenbäume wird die Trockenheit inzwischen bedrohlich, deshalb leistet die Feuerwehr dem Gartenamt Amtshilfe und wässert an rund 400 Standorten im Stadtgebiet. Auch die Awista hat ihre Unterstützung zugesagt und wird ihre vier Wasserwagen, die jeder bis zu 10 Kubikmeter Wasser fassen können, für die Bewässerung der Straßenbäume einsetzen. Vordringlich müssen die rund 4.000 Jungbäume, die in den letzten Jahren gepflanzt wurden, versorgt werden. Auch die Bäume, die zum Beispiel auf "Deckeln" von U-Bahnstrecken oder Tunneln gepflanzt wurden - wie auf der Heinrich-Heine-Allee und über dem Rheinufertunnel in der Altstadt -, bedürfen der Bewässerung, da an diesen Stellen kein umfassendes Erdreich vorhanden ist, das das Wasser speichern könnte.

Doch neben der Unterstützung von Feuerwehr und bei allem Einsatz der Stadtgärtner ist auch Hilfe der Düsseldorfer sehr willkommen. Sie können dem Straßenbaum vor der eigenen Haustür mindestens einmal wöchentlich sechs Eimer Wasser geben. Das ist besser, als einmal am Tag nur ein bisschen zu wässern.

Die Hitze hat auch Auswirkungen auf die Gewässer in den Düsseldorfer Parks. So kann es in überhitzten Gewässern zu Sauerstoffmangel kommen, was ein Fischsterben verursachen könnte. Auch die sogenannten Blaualgen (Cyanobakterien) können bei langanhaltender sommerlicher Witterung und hohen Nährstoffangeboten vermehrt auftreten. Diese Bakterien können Toxine bilden, die ab einer gewissen Konzentration für Mensch und Tier beim Kontakt mit dem Wasser oder dessen Aufnahme zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können. Abhilfe könnte das Umwälzen und die Frischwasserzufuhr bringen. Gartenamt und Feuerwehr werden mit diesen Maßnahmen in den nächsten Tagen an den ersten Teichen beginnen.

Derzeit kann es an manchen Stellen in der Nähe von Gullys zu Geruchsbelästigungen durch Ausdünstungen aus der Kanalisation kommen. In Düsseldorf gibt es eine sogenannte Schwemmkanalisation. Das bedeutet, dass die Kanäle alle mit einem Gefälle gebaut wurden und Feststoffe (Klopapier, Fäkalien) nur weiter geschwemmt werden können, wenn genug Wasser fließt. 80 Prozent des Stadtgebietes ist als Mischkanalisation angelegt, hier fließen Schmutz-, und Regenwasser durch den gleichen Kanal. Hat es nicht geregnet, kann es vorkommen, dass die Kanäle nicht ausreichend gespült werden und liegengebliebene Feststoffe anfangen zu riechen.

Erste Hilfe kann ein Eimer voll Wasser sein, der in den Gully geschüttet wird. In extremen Ausnahmefällen kann der Stadtentwässerungsbetrieb angefordert werden, der mit Hochdruck-Spülwagen Bewegung in den Kanal bringt.

Das Amt für Verbraucherschutz weist darauf hin, dass bei den hohen Temperaturen, Kunden beim Einkauf von verderblichen Lebensmitteln darauf achten sollten, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird und die Lebensmittel verderben. Deshalb ist es wichtig, die Einkäufe auf direktem Wege nach Hause zu bringen und dort weiter zu kühlen.

Über den Tag verteilt sollten mindestens zwei Liter Flüssigkeit getrunken werden. Am besten eignen sich Wasser, Kräuter- und Früchtetees sowie verdünnte Fruchtsäfte. Alkoholische, koffeinhaltige und stark gesüßte Getränke sind hingegen zu vermeiden. Ist es krankheitsbedingt möglich, nur wenig Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sollte ein Arzt zur optimalen Trinkmenge befragt werden.

Bei der Einnahme von Medikamenten, die mit dem Wärme- und Flüssigkeitshaushalt des Körpers in Verbindung stehen, sollte der Hausarzt kontaktiert und die weitere Einnahme besprochen werden. Medikamente sollten jedoch keinesfalls selbstständig abgesetzt werden.

Während des Tages wird empfohlen, mehrere kleine und leichte Mahlzeiten zu verzehren: Am besten sind Obst und Gemüse, da sie einen hohen Wasseranteil und wertvolle Mineralien besitzen. Beides wird durch das vermehrte Schwitzen besonders benötigt.

Die eigenen Aktivitäten sollten den Tageszeiten und Temperaturen angepasst werden. So sind große Anstrengungen zu vermeiden und schattige Orte aufzusuchen. Auch eine kühle Dusche kann helfen. Das Tragen möglichst heller und luftiger Kleidung aus Baumwolle oder anderen Naturfasern sowie einer Sonnenbrille wird empfohlen. Sonnencreme - mindestens mit dem Lichtschutzfaktor 15 - ist zu benutzen.

In den kühleren Morgen- und Abendstunden sollte ausgiebig gelüftet werden. Während des Tages hingegen sollten die Fenster verschlossen bleiben. Mit Vorhängen oder Rollläden kann direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden.

(mivi)
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