Harninkontinenz: Nicht einfach nur eine Alterserscheinung

Wer unter Harninkontinenz leidet, hat umgangssprachlich Blasenschwäche. Doch nicht immer ist die Blase allein schuld daran, dass Harn unkontrolliert in der Unterhose landet. Eine typische Alterserscheinung ist eine "schwache Blase" nicht.

Harninkontinenz: Nicht einfach nur eine Alterserscheinung
Foto: Paul Geen / Unsplash

Es gibt verschiedene Ursachen für Harninkontinenz — und passende Behandlungsmöglichkeiten.

Harninkontinenz ist ein sehr intimes Problem und immer noch ein Tabuthema. Selbst mit ihrem Arzt sprechen nur wenige Betroffene. Sie sorgen mit Einlagen oder speziellen Wegwerfhöschen vor, die den Urin auffangen. Sie haben Angst vor den sichtbaren Folgen des Harnverlusts und verzichten teilweise oder sogar komplett auf ein gesellschaftliches Leben. Sie geben ihre Hobbys auf und finden sich mit ihrem vermeintlichen Schicksal ab.

Dabei ist eine Harninkontinenz gut behandelbar und nicht unbedingt ein Altersproblem. Betroffene müssen aber über ihren Schatten springen und mit einem Urologen sprechen. Er kann die Ursache herausfinden. In der Regel trifft eine der folgenden drei Formen zu:

  1. Dranginkontinenz: Bei der Dranginkontinenz verspürt der Patient immer wieder einen sehr starken Harndrang. Meist ist die Blase noch nicht voll. In anderen Fällen schaffen sie es nicht rechtzeitig auf die Toilette, und der Urin geht plötzlich ab.
  2. Belastungsinkontinenz: Schwache Schließmuskeln der Blase liegen einer Belastungsinkontinenz zugrunde. Bei plötzlichem Niesen, Lachen, Springen und dem Heben schwerer Gegenstände lässt die Blase unkontrolliert Harn ab — mal nur ein paar Tropfen, mal einen ganzen Strahl.
  3. Mischinkontinenz: Nicht selten leiden Betroffene unter einer Mischform von Drang- und Belastungsinkontinenz.

Hilfreich für die Therapie von Inkontinenz der Blase ist ein sogenanntes Miktionstagebuch. Darin dokumentiert der Patient die Anzahl seiner Toilettengänge, die Menge des Urins, seine Trinkmenge und ob er sich eingenässt hat oder nicht. Der behandelnde Arzt entscheidet dann über eine sinnvolle Therapieform.

Unter Umständen hilft ein Blasentraining: Durch kontrolliertes Anhalten wird die Blase wieder an größere Füllmengen gewöhnt. Eine Kräftigung des Beckenbodens ist vor allem für Frauen sinnvoll: Sie trainieren die Schließmuskelfunktion ihrer Blase. Nach Schwangerschaften und Entbindungen ist weibliche Beckenboden sehr belastet und muss das Anhalten des Harns erst wieder erlernen. Beckenbodentraining kann sowohl bei Drang- als auch bei Belastungsinkontinenz ein probates Mittel sein.

Harninkontinenz: Nicht einfach nur eine Alterserscheinung
Foto: silviarita / Pixabay

Manchmal tritt die Inkontinenz als Folge einer Blasenentzündung auf. Die Harnwegsinfektion geht mit häufigen Harndrang sowie Brennen und Stechen beim Wasserlassen einher. Gegen die Bakterien, die die Harnwegsentzündungen auslösen, kommen in der Regel Antibiotika zum Einsatz. Doch es gibt Alternativen: D-Mannose ist ein natürlicher Zucker, der ganz ohne Nebenwirkungen effektiv wirkt. Positiver Nebeneffekt: Vorbeugend eingenommen unterstützt D-Mannose den Erhalt der gesunden Harnwege.

Bei Dranginkontinenz können Medikamente helfen, die die Aktivität der Muskulatur in der Blase hemmen.

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