Film-Fieber - "Lola rennt" hat auch mit Düsseldorf zu tun

Unter dem Titel "Düsseldorf im Film-Fieber" präsentiert das Filmmuseum, Schulstraße 4, vom 19. Februar bis 24. April bisher nicht gezeigte Fotos, Plakate, Drehbücher und Dokumente zur regionalen Filmgeschichte von ihren Anfängen bis heute.

 Tom Tykwers Erfolgsfilm "Lola rennt" mit Franka Potente in der Hauptrolle kam 1998 in die Kinos. Gefördert wurde der Streifen auch aus Düsseldorf.

Tom Tykwers Erfolgsfilm "Lola rennt" mit Franka Potente in der Hauptrolle kam 1998 in die Kinos. Gefördert wurde der Streifen auch aus Düsseldorf.

Foto: x-verleih

Begleitend werden in der Black Box/Kino des Filmmuseums ausgewählte Filme vorgeführt, die in Düsseldorf gedreht wurden.

Bereits kurz nach der ersten Filmaufführung in Berlin im Jahr 1895 etablierte sich in Düsseldorf eine eigene Filmproduktion. Firmen wie die Düsseldorfer Film-Manufaktur oder Kunst-Film Harry Piel waren als Produzenten und Verleiher aktiv.

Dokumente, Plakate und Fotos belegen, dass etwa Ludwig Gottschalks "Düsseldorfer Film-Manufaktur" in den 1910er-Jahren einer der wichtigsten, innovativsten Filmverleiher Deutschlands war. Zum ersten Male in der deutschen Filmgeschichte erwirbt Gottschalk Monopolrechte an einem Film: "Abgründe" mit Asta Nielsen.

Bis dator war es üblich, dass jeder Kinobesitzer individuell mit einem Produzenten verhandelte. Düsseldorf wird bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges durch weitere Erfolge Gottschalks zur Drehscheibe des internationalen Filmhandels in Deutschland. In der Folgezeit produziert Gottschalk in Düsseldorf auch selbst Filme, unter anderem mit der französischen Schauspielerin Polaire, die eine sagenhafte Wochengage von 15.000 Goldmark bekommt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, als die deutsche Filmwirtschaft ihr Zentrum in Berlin aufgeben musste, verteilte sich die Produktion auf andere Städte im Westen des Landes, unter anderem auf die Stadt Düsseldorf.

Im Luftschutzbunker in Benrath entstehen 1949 drei Spielfilme, unter anderem "Gesucht wird Majora", mit dem Willy Millowitsch und Heinz Erhardt ihr Filmdebut feierten. Zahlreiche Fotos von den Dreharbeiten dieser Filme sowie die Originalkameras und technisches Equipment der damaligen Produktionsfirma Euphono erzählen in der Ausstellung von der kurzen Aufbruchstimmung.

In den 1960ern profilierte sich Düsseldorf auch als Standort für Dokumentar-, Werbe- und Imagefilme. So drehte beispielsweise Charles Wilp 1968 die legendären Afri-Cola-Spots in Düsseldorf.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1991 hat die in Düsseldorf ansässige Film- und Medienstiftung NRW über 1.800 Filmprojekte mit rund 580 Millionen Euro gefördert, unter anderem die mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Kinoerfolge "Lola rennt" oder "Good Bye, Lenin!".

Großprojektionen mit zahlreichen Filmausschnitten und Dokumenten zeigen, wie sich Düsseldorf und Umgebung heute als attraktive Kulisse für große Kinofilme profiliert. Besonders Dominik Graf hat es die Stadt angetan: "Die Katze" spielt zum großen Teil im Hotel Nikko, und in "Die Sieger" setzt Graf der mittlerweile abgerissenen Hochbrücke "Tausendfüßler" ein filmisches Denkmal. Das architektonisch bedeutende Dreischeibenhaus wird in Tom Tykwers "Cloud Atlas" verewigt.

Auch die Düsseldorfer Kinogeschichte findet Platz in der Ausstellung, Fotos und Kinoanzeigen aus 100 Jahren Kinogeschichte erzählen vom Boom der bewegten Bilder. Anlässlich der Eröffnung wird im Studio des Filmmuseums die Original-Leuchtschrift des legendären Kinopalastes "Lichtburg" feierlich präsentiert. Der aus den 1930er-Jahren stammende Neonschriftzug mit einer beeindruckenden Breite von über sieben Metern wurde vom Privatsammler und Filmenthusiasten Arne Birken liebevoll und aufwendig restauriert und dem Filmmuseum als Dauerleihgabe überlassen.

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