1. Düsseldorf

Für jeden Anrufer ein Job

Für jeden Anrufer ein Job

"Bei Anruf ... Ausbildung Altenpflege!" - so lautet der Name einer ungewöhnlichen Ausbildungskampagne der Caritas Düsseldorf.

Porträtfotos schießen lassen, ein aufwendiges Motivationsschreiben verfassen, alle schulischen und beruflichen Stationen für den Lebenslauf auflisten - wer auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, muss sich zunächst um formelle Dinge kümmern. Ist die erste Hürde geschafft, stehen oftmals noch Auswahlgespräche oder auch ein Assessment-Center an. Kommt dann die Absage auf den Traumjob, ist die Enttäuschung groß.

Der Caritasverband Düsseldorf setzt mit seiner neuen Kampagne "Bei Anruf ... Ausbildung Altenpflege!" diese Bewerbungsstandards außer Kraft. Und so funktioniert es: Jeder interessierte Anrufer erhält eine qualifizierte Ausbildung zum examinierten Altenpfleger beim Caritasverband Düsseldorf. Der Einstieg ist zum Oktober oder April möglich. Es ist kein Bewerbungsschreiben nötig. Per Telefon bekommen die Interessierten sofort einen Termin für ein persönliches Gespräch vermittelt.

"Einige formale Einschränkungen gibt es, aber diese Hürden sind denkbar gering", betont Rainer Schlaghecken, Caritas-Referatsleiter Pflege. So müssen Interessierte über 16 Jahre sein, ein Zeugnis Hauptschule Klasse 10A (kein qualifizierter Hauptschulabschluss notwendig) haben und ohne Vorstrafen sein. "Sind die rechtlichen Grundlagen erfüllt, dann kann auch direkt der Ausbildungsvertrag unterschrieben werden", fügt Henric Peeters, Vorstandsvorsitzender der Caritas Düsseldorf hinzu.

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Es werde jedoch immer sehr individuell geschaut, wie man die Bewerber unterstützen und was man ihnen ansonsten noch bieten kann: "Wer zum Beispiel doch nur ein Abschlusszeugnis der Klasse 9 hat, kann sich dennoch melden. Möglich sind intensive Förderungen, Sprachschulungen und Nachhilfe, die Vermittlung von Praktika innerhalb unseres Verband, ein Freiwilliges Soziales Jahr oder der Bundesfreiwilligendienst", so Peeters. "Selbstverständlich sind auch Menschen mit Migrationshintergrund oder anerkanntem Flüchtlingsstatus sehr herzlich bei uns willkommen."

Derzeit gibt es bei der Caritas 30 Azubis in der Altenpflege. Halil Sadikovic ist einer von ihnen. Der 23-Jährige ist seit vergangenem Oktober dabei und hat viel Freude an seinem Job im Altenzentrum Klara Gase Haus in Wersten. "Ich hatte schon immer einen guten Draht zu älteren Menschen. Die Arbeit mit ihnen macht mir sehr viel Spaß und ich habe dabei das Gefühl, dass ich etwas sinnvolles tue", erklärt der Azubi.

Die Zahl der zu vergebenden Ausbildungsplätze soll laut der Caritas nicht begrenzt sein. "Wir werden in Zukunft immer mehr Menschen haben, die auf Pflege angewiesen sein werden. Deswegen brauchen wir viel mehr Fachkräfte in den Altenzentren. Jeder Anrufer bekommt die Chance bei uns zu arbeiten", sagt der Vorstandsvorsitzende.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)