Neue Ausstellung im Düsseldorfer Hetjens- Deutsches Keramikmuseum Die Möpse aus Meissen

Der Mops ist ein Phänomen. Herkömmliche Ansichten über Schönheit bestätigt er nicht. Und dennoch: Der Mops gehört zu den zehn beliebtesten Hunderassen der Welt. Komiker Loriot setzte ihm mit einem Satz ein Denkmal: "Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." Jetzt erobern Möpse aus Meissener Porzellan das Hetjens-Museum.

 Der Mops Sir Henry als Schmuckstück - nur echt mit Frack.

Der Mops Sir Henry als Schmuckstück - nur echt mit Frack.

Foto: ho

"Kann man schon die Möpse sehen", fragt eine Dame an der Kasse im Hetjens-Museum. Kann man vom 24. Februar bis 3. Juni. Mops-Fans müssen also noch ein klein wenig Geduld haben.

Dafür werden Freunde des feinen Porzellans und der drolligen Vierbeiner dann ihren Spaß haben. Wir erfahren: Die Hunderasse ist über 2.000 Jahre alt und lebte ursprünglich nur in der Verbotenen Stadt. Denn der Mops war dem Kaiser von China vorbehalten. Auf dunklen Wegen gelangte aber wohl das eine oder andere Exemplar aus dem kaiserlichen Refugium heraus.

Umtriebige holländische Kaufleute schließlich brachten das sympathische Kerlchen mit den Glubschaugen nach Europa. "Als Jagd- oder Wachhund war der Mops nicht zu gebrauchen", erklärt Kurator Dr. Wilko Beckmann. Doch er galt als treue Seele. Und eroberte so die Herzen höfischer Damen und Herren. Der Mops wird zum Modehund des 18. Jahrhunderts. Mit wundersamen Folgen.

So entsteht 1738 der Mopsorden. Ein Geheimbund. Gegenstück zu den Freimaurerlogen und auch Frauen zugänglich. Mit einem ungewöhnlichen Aufnahme-Ritual: "Man musste einem Mops auf den Po küssen", erzählt Beckmann.

1734 erweckt Johann Joachim Kaendler den ersten Porzellanmops in den Meissener Öfen zu Leben. Prominentester Mopsfreund seiner Zeit ist der Graf von Brühl, sächsischer Premierminister. Er bestellte bei Kaendler die treuen Gefährten in Porzellan. Und schuf einen Trend. "Was Graf Brühl bestellte, wollten in der feinen Gesellschaft alle haben." Die Möpse aus Meissener Porzellan wurden ein Verkaufsschlager. In verschiedensten Größen und Anordnungen sind sie in der Ausstellung zu sehen.

Einschließlich dem Mops als modischem Accessoires in Form eines Anhängers. Solche, sagt Hausherrin Daniela Antonin, seien im Museumsshop sogar käuflich zu erwerben. Darunter auch eine Nachbildung des angeblich berühmtesten Mopses der Nation: Sir Henry. Immerhin: Zum Erwerb muss man ihn nicht auf den Po küssen...

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