Den Täter gar nicht erst reinlassen!

Pünktlich mit der Zeitumstellung Ende Oktober schlagen wieder vermehrt Einbrecher zu. Kriminalhauptkommissar Volker Schwätzler von der polizeilichen Beratungsstelle an der Luisenstraße gibt Tipps, wie man das Risiko eines Einbruchs mindern kann.

 Kriminalhauptkommissar Volker Schwätzler informiert in der Beratungsstelle über den Einsatz von Mechanik und Technik beim Einbruchsschutz.

Kriminalhauptkommissar Volker Schwätzler informiert in der Beratungsstelle über den Einsatz von Mechanik und Technik beim Einbruchsschutz.

Foto: mivi

Dabei ist es entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass Einbrecher nachts kommen, so, dass die meisten Taten tagsüber begangen werden. Zwar nutzen die Täter in der "dunklen Jahreszeit" vermehrt die Dämmerung aus (17 bis 21 Uhr), aber Einbrüche zwischen 9 und 17 Uhr sind nicht ungewöhnlich. Volker Schwätzler: "Die meisten Menschen sind um diese Zeit nicht Zuhause. Die Abwesenheit nutzen die Täter aus. Ein Einbruch dauert in der Regel nur wenige Minuten."

Der Polizist kennt die Tricks der Langfinger und weiß: "Je länger der Täter für das Öffnen von Türen und Fenstern braucht, desto eher wird er davon ablassen, weil die Gefahr dabei ertappt zu werden, zu hoch ist."

Auch deshalb sei der mechanische Einbruchsschutz von sehr hoher Bedeutung. Konkret heißt das: In Mehrfamilienhäusern sollten im Erdgeschoss und in der ersten Etage die Wohnungstürtüren und Fenster (auch Balkon- und Terrassentüren) gesichert sein. Hier eignen sich Querriegel, mehrfach abschließbare Schlösser und Zusatzschlösser an Fenstern, die das Aufhebeln erschweren. "Abschließbaren Fenstergriffe machen nur Sinn, wenn ein Verschlusssystem mit Pilzköpfen vorhanden ist. Sonst lässt es sich trotzdem aufhebeln", erklärt der Präventionsprofi und zeigt an einem Ausstellungsfenster, wie einfach es aufzubrechen ist.

"Aber auch die Wohnungen im obersten Stockwerk sind gefährdet. Wenn dort niemand zu Hause ist, können sich Einbrecher ungestört an Türen zu schaffen machen, da es ganz oben keinen Treppenhausverkehr gibt", erklärt er. Dort und für die Wohnungen ab der zweiten Etagen reicht aber meist ein Querriegel zum Schutz aus.

Elektronischer Schutz wie Alarmanlagen oder Überwachungskameras seien eine gute Ergänzung, aber alleine kein Schutz, erklärt der Experte. "Wichtig ist, dass die Täter erst gar nicht rein kommen", betont Volker Schwätzler.

Manchmal können Wochen vergehen, bis Fenster und Türen ausreichend nachgerüstet sind. Einige Dinge kann man sofort in die Hand nehmen. "Anwesenheit vortäuschen", rät Volker Schwätzler. Rollläden sollten tagsüber nie heruntergelassen sein, Briefkästen sollten während längerer Abwesenheit von Nachbarn oder Angehörigen geleert werden und Zeitschaltuhren sorgen für Innenbeleuchtung beim Einsetzen der Dämmerung.

"Entdeckt man eine fremde Person im Treppenhaus, dann kann man höflich fragen, ob man irgendwie helfen kann. Potenzielle Einbrecher verschreckt das. Wenn man verdächtige Fahrzeuge beobachten oder dunkle Gestalten im Garten sieht, dann sollte man sich nicht scheuen, die 110 zu wählen", sagt der technische Berater.

Falls man einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt, sollte man nie den Helden spielen, warnt der Hauptkommissar. Das sei zu gefährlich. Stattdessen so schnell wie möglich die Polizei rufen.

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