Bürger diskutieren über Bäder

Düsseldorf bekommt zwei neue Schwimmbäder: Ein Hallenbad in Heerdt/ Oberkassel und ein Kombi-Bad am Flinger Broich. Und erstmals in der Geschichte der Düsseldorfer Schwimmbäder haben auch die Düsseldorfer ein Wörtchen mitzureden.

 Der Schwimmsport steht in Düsseldorf hoch im Kurs. Zwei neue Bäder bekommt die Landeshauptstadt, zwei alte werden saniert. Die Quietsche-Ente macht Sympathie-Werbung für die „Bäder für Düsseldorf“.

Der Schwimmsport steht in Düsseldorf hoch im Kurs. Zwei neue Bäder bekommt die Landeshauptstadt, zwei alte werden saniert. Die Quietsche-Ente macht Sympathie-Werbung für die „Bäder für Düsseldorf“.

Foto: ho

Insgesamt 1.305 Düsseldorfer beteiligten sich an der Diskussion. Sowohl online als auch an den Kassen der Bäder gab es Fragebogen. Außerdem konnten sich Interessierte auch in Gruppendiskussionen einbringen.
"Wir haben eine sehr sportorientierte Bäder-Landschaft in Düsseldorf", sagt Bäder-Chef Roland Kettler. Und das sieht er in den Umfragen auch bestätigt. Im Linksrheinischen steht für 42 Prozent der Befragten der Sport im Mittelpunkt, in Flingern sind es sogar 57 Prozent. Und das schlägt sich auch in den Diskussionspunkten wieder.

In Oberkassel sorgt bereits der neue Standort an der Pariser Straße für sehr positive Resonanz. "Die unmittelbare Nähe zum Rhein kommt sehr gut an", sagt Kettler. Und auch das zusätzliche Angebot eines Bürgersaals erhöht für die linksrheinischen Düsseldorfer die Attraktivität des Standortes.

Kritik kommt von einer Gruppe, die sich im Neubau eine Sauna wünscht. Bestandteil des Bades wird die wohl nicht werden. Für Sportdezernent und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche ist klar: "Das gehört nicht zur Daseinsvorsorge." Und ist deshalb auch keine Aufgabe der Stadt. Dennoch: "Wir müssen sehen, welche Angebote sich möglicherweise im näheren Umfeld ergeben", so Kettler. Der Bäder-Chef schließt etwa die Kooperation mit einem privaten Betreiber nicht aus.

In Flingern wird aus dem ehemaligen Allwetterbad ein Kombi-Bad. Zur Freibad-Anlage kommt ein Hallenbad. Hier wurde die Diskussion hitziger geführt. Denn der Erhalt eines 50-Meter-Sportbeckens im Freibad kommt zwar gut an, die Ankündigung allerdings, dass aufgrund der Konstruktion dort künftig nur noch sechs statt acht Bahnen zur Verfügung stünden, sorgt für Unmut.

Die Verkleinerung wurde bislang damit erklärt, dass das vorhandene Becken-Fundament genutzt wird, um ein Edelstahlbecken einzulassen. Roland Kettler verspricht, hier noch einmal alle Optionen zu prüfen. Ein eher emotionaler Streitpunkt ist der Zehn-Meter-Sprungturm am Flinger Broich. "Der wurde so gut wie nie genutzt", sagen Kettler und Hintzsche. Und trotzdem wünschen sich viele seinen Erhalt. Auch hier sucht man nach Kompromissen.

Für das neue Hallenbad in Flingern wurde auch der Wunsch nach einem 50-Meter-Becken laut. Kettler führt das auch auf das extrem sportlich orientierte Publikum vor Ort zurück. Denn während im alten Allwetterbad der Freibad-Betrieb für alle zugänglich war, wurde die Anlage in der Winterzeit nur von Vereinen und Schulen genutzt.

In der nächsten Ratssitzung soll für Flingern der Bedarfsbeschluss gefasst werden. "Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung ermutigen uns", sagt Kettler. Die Gruppendiskussionen sollen fortgeführt werden. Und die Sanierung der Bäder in Unterrath und Benrath werden ebenfalls mit einer Bürgerbeteiligung begleitet.

"Bis 2020 werden in Düsseldorf nie alle Wasserflächen zur Verfügung stehen. Bis dahin wird es immer wieder auch flexible Öffnungszeit geben", sagt Hintzsche.

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