Blutspende für Wacken-Open-Air Doro will mehr Blut sehen

Düsseldorfs Metal-Queen Doro Pesch nutzt eine Kooperation von Düsseldorfs Uniklinik und dem Rock-Open Air-Festival in Wacken (ab 3. August), um Blutspender zu werben. Davon gibt es in der Stadt viel zu wenige.

 Blutspenderin Doro, Mediziner Dr. Erik Lehnert (l.), Dr. Johannes Fischer - Nach holprigem Start klappt es mit der „Pommesgabel“. Doro steht beim Projekt-Partner Wacken-Festival auf der Bühne.

Blutspenderin Doro, Mediziner Dr. Erik Lehnert (l.), Dr. Johannes Fischer - Nach holprigem Start klappt es mit der „Pommesgabel“. Doro steht beim Projekt-Partner Wacken-Festival auf der Bühne.

Foto: SP

Sie will mehr Blut sehen...

Gut, der Beginn des Besuchs der Rockmusikerin in der Blutspendezentrale der Uniklinik gerät etwas holprig. Als Doro sich zum gemeinsamen Bild mit den Blutspende-Medizinern Dr. Eric Lehnert und Dr. Johannes Fischer mit dem berühmten Rockmusik-Zeichen, der so genannten "Pommesgabel" platzieren will, formt Doc Lehnert zunächst eine Mischung aus Surfergruß und Tramper-Daumen. Kurz darauf jedoch ist er korrigiert, dem Spaß folgt der Ernst der Angelegenheit.

"Die Spendenbereitschaft der Düsseldorfer liegt bei unter einem Prozent", sagt Fischer. "Weit unter unserem Bedarf." Kollege Lehnert konkretisiert mit Zahlen. "Wir haben 20.000 Spenden im Jahr, bräuchten aber das Doppelte. Gerade jetzt in der Ferienzeit schlägt das überaus negativ zu Buche." Ausgeglichen wird die Unterversorgung, die grundsätzlich in großen Städten herrscht, durch die Blutspenden vom Land. Fischer: "Vor allem in Ostdeutschland oder in NRW etwa im Münsterland ist die Bereitschaft wesentlich ausgeprägter." Dort käme man auf etwa 7 Prozent.

Zurückhaltung, die in einem Missverhältnis zum Einsatz von Blutkonserven steht. "Vier von fünf Deutschen sind im Laufe ihres Lebens mindestens einmal auf Blutprodukte angewiesen", sagt Dr. Eric Lehnert. Eingesetzt würden sie natürlich bei OPs oder Unfällen aber auch bei der Versorgung von Schwerkranken, wie etwa Krebspatienten.

Doro hat sich nach dem Piks von Krankenschwester Jutta Anstötz - ihrem ersten Blutspende-Einsatz wie sie freimütig zugibt - schnell erholt. "Es hat überhaupt nicht weh getan, vielmehr bleibt nur ein gutes Gefühl", sagt sie. Sie habe hier viel gelernt, über die Bedeutung von Blutspenden aber auch über die Schwierigkeiten bei der ausreichenden Versorgung.

Da komme die "Wacken-Blutspende" gerade recht - und sie würde super passen. Doro. "Die Metal-Community zeichnet sich schon immer durch einen großen Gemeinsinn aus. Man hält zusammen, unterstützt sich. Und was ist Blutspenden anderes als ein solidarischer Pakt innerhalb der Bevölkerung?"

Wer also sein Blut am UKD spendet, bekommt einen Stempel in seinen persönlichen Wacken-Blutspendepass.. Ist dieser voll, erhält man ein spezielles "Wacken Blood-Sponsor-T-Shirt". Doro: Das gibt es nirgend zu kaufen." Spricht's und schreibt Ilga Sonnenstuhl, die aufgrund des prominenten Gastes vorbeischaut, eine Widmung aufs Shirt. Die Dame hat in ihrem Leben schon oft gespendet - rund 350 mal!

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