Ärzte der Sana Klinik Benrath retten Orang-Utan mit Tumor-OP das Leben

Menschen zu helfen ist für das Team um Professor Dr. Claus Franke, Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Sana Krankenhaus Benrath, alltäglich. Am vergangenen Samstag wurden die Ärzte hingen zu einer ungewöhnlichen Operationstermin in den Wuppertaler Zoo gebeten, die ihnen wohl lange in Erinnerung bleiben wird: Sie entfernten in einer zweistündigen Operation einen handballgroßen Tumor an der 40-jährigen Affendame Cheemo.

 Die Tumor-OP an Orang-Utan Dame Cheemo dauerte rund 2 Stunden.

Die Tumor-OP an Orang-Utan Dame Cheemo dauerte rund 2 Stunden.

Foto: Sana Klinik Benrath

Ein reifes Alter für einen Orang-Utan hatte Cheemo mit 40 Jahren bereits erreicht, als sich ihr Verhalten änderte und ihre Monatsblutungen unregelmäßig erschienen. Nach Ultraschall- und Röntgenaufnahmen bestätigte sich der Verdacht der Veterinäre: Sie fanden einen großen Tumor an der Gebärmutter des Tieres.

 Die Orang-Utan Dame hat die Operation gut überstanden.

Die Orang-Utan Dame hat die Operation gut überstanden.

Foto: Sana Klinik Benrath

Da diese Erkrankung bei Wildtieren meist gar nicht gefunden wird und den Tierärzten daher Erfahrung im Umgang mit dieser Krankheit fehlt, bat die Zooleitung des Wuppertaler Zoos den Chefarzt des Sana Klinikums Benrath Prof. Dr. Franke, die Operation an Cheemo durchzuführen.

Für Fanke, der zudem auch Facharzt für spezielle Viszeral- und Gefäßchirurgie ist, eine interessante Erfahrung, denn obwohl die Anatomie von Primaten und Menschen sehr ähnlich ist, war es für den Chefarzt kein alltäglicher Eingriff. "Ein Affe ist nicht schwerer zu operieren als ein Mensch. Der Unterschied ist aber, dass die Wunde sehr gut vernäht sein muss. Während man beim Menschen so wenig Klammern wie möglich verwendet, um die Wunde zu schließen, ist es bei einem Primaten zwingend notwendig, die Wunde so zu verschießen, dass der Affe sie von alleine nicht ohne weiteres öffnen kann", erklärt Franke, der der die OP ehrenamtlich durchführt hat. Dafür verwendete der Facharzt eine spezielle Naht, die besonders dicht genäht wurde.

Die Operation fand während des laufenden Zoobetriebs hinter einer Abtrennung statt. Besucher wurden vor Betreten des Affenhauses auf den Eingriff hingewiesen und konnten, wenn gewünscht, einen Blick auf die laufende Operation werfen. Zusammen mit Dr. Hubert Parys, Facharzt für Anästhesiologie und OP Koordinator, einer OP-Schwester des Sana Klinikums Benrath und den Veterinärmedizinern des Wuppertaler Zoos entfernte Prof. Dr. Franke in einer zweistündigen OP den handballgroßen Tumor.

Nach der Operation wurde die Orang-Utan Dame vorsorglich von ihren Artgenossen getrennt, damit sie sich von den Strapazen erholen kann. Bereits Am Dienstag zeigte sich der Primat in guter Verfassung. "Die Nachuntersuchung zeigt, dass Cheemos Zustand schon sehr stabil ist. Die alte Dame hat die Operation gut überstanden", freut sich Prof. Dr. Claus Franke.

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