1. Familie

Die Familien-Helfer: Markus, der Rebell

Die Familien-Helfer : Markus, der Rebell

Markus, 13 Jahre alt, kommt mit seinem Vater in die Beratungsstelle. Der freundliche Vater ist besorgt um seinen Sohn.

Er erzählt, Markus ecke in der Schule immer wieder und immer mehr an, gelte als vorlaut und frech und bekomme viele Einträge ins Klassenbuch. Obwohl einige der Lehrer ihn als guten Schüler einschätzen, ärgern sie sich über ihn.

Es hat sich bei einigen Lehrern der Eindruck verfestigt, Markus sei verstockt. Jetzt ist er in der Beratungsstelle, weil sein Vater von der Jungengruppe gehört hat und Hilfe erhofft.

Markus wirkt verlegen, er sagt von sich: ich gehe immer hoch, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle. In der Jungengruppe findet er schnell Zugang zu den anderen Jungen, die - wie er - viele Probleme in der Schule haben.

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Im Kontakt mit den anderen Jungen in der Gruppe findet er mit der Zeit heraus, dass er auch klar kommt, wenn er nicht sofort gegen jede Ungerechtigkeit heftig protestiert. Trotzdem kann er sich sagen, dass er richtig gehandelt hat und auch mal mit sich zufrieden sein.

In mehreren Rollenspielen, in denen er sich in die Situation anderer, u.a. auch seiner Lehrer, hineinversetzt, versteht er besser, wie diese "ticken" und kann sich klüger und geduldiger zu ihnen verhalten. In der Rolle des Lehrers fällt ihm erstmalig auf, dass er den Ärger des Lehrers auf ihn spüren kann und er beginnt zu verstehen, wie sein rebellisches Verhalten bei den anderen ankommt. So lernt er seine Wirkung nach außen kennen und kann auch etwas Abstand von seinen Ansichten und Gefühlen gewinnen. Jetzt wird es in der Schule für ihn auch deutlich angenehmer.

Markus bleibt noch ein paar Wochen in der Jungengruppe und übt sein neues Verhalten. Als "älterer Bruder" unterstützt er die neuen Jungen in der Gruppe und wird dafür bewundert und akzeptiert. So stärken sich die Jungen gegenseitig durch "Geben und Nehmen".

Die Jungengruppe wird seit sechs Jahren in der Beratungsstelle Eller angeboten. Die Teilnahme ist kostenlos. Sie findet Donnerstags von 16.30 bis 18 Uhr in der Beratungsstelle statt.