1. Familie

Hilfe für Paare und Familien

Hilfe für Paare und Familien

Kevin ist nicht zu bändigen. Er geht über Tische und Bänke. Kevin besucht die zweite Klasse einer Grundschule in Eller. Seine Lehrerin reagiert.Hat Kevin nur einen schlechten Tag? Oder vielleicht eine Aufmerksamkeitsstörung?

Kevin haben wir an dieser Stelle erfunden. Aber er steht beispielhaft für viele ähnliche Fälle.

"Die Kinder sind heute bis zum Nachmittag in der Schule. Sie haben Unterricht, Hausaufgabenbetreuung, Mittagessen und Freizeit. Lehrer und Sozialarbeiter bekommen so ein vollständiges Bild von ihnen", sagt Aspasia Zontanou. Das seien in erster Linie ihr Ansprechpartner.

Die Psychologin mit griechischen Wurzeln gehört zum zehnköpfigen Team von Klaus Trömer - dem Familienglobus gGmbH, einer Beratungsstelle der Arbeiterwohlfahrt für Kinder, Jugendliche und Familien. "Wir stehen mit unserem Angebot in der Tradition der Arbeiterwohlfahrt", sagt Trömer. "Wir bieten Hilfe zur Selbsthilfe."

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Seit 1976 gibt es die Familieneinrichtung im Düsseldorfer Süden. "Wir waren die erste Beratungsstelle, die dezentral angesiedelt war", so Troemer. Die Idee: Da, wo die Kinder erstmals öffentlich in Erscheinung treten - in Kitas oder Schulen - da gibt es auch ein Beratungsangebot.

"Dabei warten wir nicht unbedingt darauf, dass die Leute zu uns kommen. Wir gehen auch selbst auf die Eltern zu." Oder die Lehrer und Sozialarbeiter weisen Eltern auf das kostenfreie Angebot hin. "Für die Familien ist es im nächsten Schritt natürlich nicht einfach, sich möglicherweise ein Problem einzugestehen und Hilfe anzunehmen", so Zontanou. Es kann aber auch ganz anders sein. "Eltern kommen auch bei Partner- oder Trennungskonflikten zu uns."

Wenn eine Trennung ansteht, sind die Kinder natürlich betroffen. In solchen Fällen finden Paare sogar häufig durch Mund-zu-Mund-Propaganda den Weg zu Trömer und seinem Team. "Da ist unser Netzwerk im Stadtteil dann sehr hilfreich, weil der eine oder andere schon gute Erfahrung mit uns gemacht hat", sagt er.

Auch das Jugendamt vermittelt Kontakte. "Wir geben der Behörde dann aber keine Bewertung. Genauso wie wir keine Gutachten fürs Gericht erstellen", so Trömer.
Beim ersten Gespräch zwischen Berater und Familie gibt es einen entscheidenden Faktor: Stimmt die Chemie? "Unsere Klienten müssen sich öffnen und erklären, was sie in der Beziehung zum eigenen Kind stört. Da muss man erst einmal die richtigen Worte finden. Unsere Klienten formulieren, was sie in den Sitzungen mit uns erarbeiten wollen", so Zontanou.

Etwa: Wie schaffe ich es, dass mein Kind besser hört? Oder: Wir schaffe ich es, meinem Kind besser zuzuhören? "Das kann aber auch komplexer sein. Im Rahmen einer Trennungsberatung etwa, wenn es darum geht, eine Trennung gut hinzubekommen."

Daran wird in den Beratungsgesprächen gefeilt. Wichtig für alle, die hier Hilfe suchen: Es handelt sich um einen geschützten Raum, die Gesprächspartner unterliegen der Schweigepflicht. Und das Angebot der AWO ist - darauf weisen Trömer und Zontanou noch einmal deutlich hin - kostenfrei.