Liebe Briefwahl,

gute eineinhalb Wochen vor der Bundestagswahl sind wir im Auge des Wahlkampforkans. Unmengen von Plakaten in der Stadt sorgen für mittelprächtigen Verfolgungswahn.

Philipp Tacer strahlt mich an, während mir Silvia Pantel mütterlich-milde entgegen lächelt. Marie-Agnes Strack-Zimmermann in Schwarz-weiß ist ein bisschen retro. Aber ich denke: Die edle weiße Bluse würde mir auch gefallen.

Ab und zu treffe ich Sara Wagenknecht und kann mich nicht entscheiden: ist sie attraktiv? Auch Katrin Göring-Eckardt habe ich schon getroffen. Hübsches Bild. Aber nicht relevant. Zumindest für mich nicht. Denn ich bin Erstbriefwählerin und habe getan, was rund 100.000 Düsseldorfer tun: Erst- und Zweitstimme längst abgegeben.

Also ehrlich, liebe Briefwahl, wieso sind wir eigentlich erst so spät zusammengekommen? Gelassener habe ich noch nie einen Wahlkampf beobachtet. Gespannt bin ich jetzt nur noch aufs Ergebnis.